Weltgebetstag 2021

 

„Vanuatu“ - ein Inselstaat wird vom Meer verschluckt

 

Eine Folge der Klimaerwärmung

 

Im Südpazifik, nordöstlich von Australien, liegt der Inselstaat Vanuatu mit 83 Inseln.  Er hat eine Ausdehnung von 13.000 km.  Hier leben 267.000 Menschen.

Wie lange es diese Inseln noch geben wird, ist nicht bekannt, dass sie verschwinden werden, ist gewiss.

Die Menschen sitzen bereits auf „gepackten Koffern“. Doch der Abschied tut weh.

Es ist ein Paradies, dass sie verlassen müssen. Das erleben jedes Jahr tausende Touristen, die es in dieses Taucherparadies zieht.

 

Das Leben der Bevölkerung

Die Bevölkerung von Vanuatu ist relativ jung. Nur 3,6 Prozent der Menschen sind über 64 Jahre alt.

Gleichzeitig ist die Säuglingssterblichkeit mit 5,4 Prozent recht hoch.   26 Prozent der Menschen sind Analphabeten.

 

An diesen Daten erkennt man, dass Vanuatu zu den armen Ländern der Erde gehört.  In Bezug auf das Bruttoinlandsprodukt liegt Vanuatu auf Platz 183 von 194 Ländern. 2019 betrug das BIP  933 Mio. US-Dollar (Deutschland: 3.861.550 Mio. US-Dollar).

 

Da die Inseln einen vulkanischen Ursprung haben, sind die Böden sehr fruchtbar. Die Korallenriffe rund um die Inseln locken viele Touristen an.

Daher leben die Menschen auf Vanuatu von der Fischerei, der Landwirtschaft und dem Tourismus.

 

Die Klimaerwärmung

Vanuatu ist, wie alle pazifischen Inseln, besonders stark von der Klimaerwärmung betroffen.

Jedes Jahr peitschen 2 bis 3 heftige tropische Wirbelstürme über die Inseln und überfluten die flachen Küstenbereiche. Dabei werden immer wieder Teile der Küste ins Meer gerissen. Die Fluten reißen auch die Hütten der Fischer, die häufig am Strand stehen, ins Meer. Der Meeresspiegel steigt. Das Grundwasser versalzt. Die Pflanzen sterben, wenn sie im salzigen Wasser stehen. Die Landwirtschaft wird immer stärker geschädigt. Trinkwasser wird zur Mangelware.

Die Korallen bleichen durch den Temperaturanstieg des Meeres aus und die Riffe sterben. Inzwischen sind schon 90 von ihnen tot. Die Touristen werden weniger. Ohne die Riffs, werden die Wellen vom Meer nicht mehr abgebremst und prallen mit voller Wucht auf die Strände. Der Landverlust nimmt zu.

Zu dem Landverlust kommen längere Dürreperioden und unregelmäßige Niederschläge mit häufigen Wolkenbrüchen. Das Regenwasser schwemmt den fruchtbaren Boden fort. Es dauert nicht mehr lange, und die Inseln sind unbewohnbar.

„Wenn der alte Baum am Strand stirbt, dann ist für die Menschen die Zeit gekommen, ihre Heimat zu verlassen.“

Doch wohin können sie?

Wer bezahlt den Umzug von Häusern, Kirchen und Gräbern?

Die Menschen sind arm.

 

Unbewohnbare Inseln im Pazifik

Es wurden schon tausende von Insulanern umgesiedelt. Sie lebten auf anderen Pazifikinseln wie Fidji, Tuvalu und Kiribati.  Für viele war es sehr schwierig eine neue Heimat zu finden.

Australien hat sie strikt abgelehnt. Diejenigen, die gekommen sind, wurden eingesperrt. Neuseeland hat einen Teil von ihnen aufgenommen.

 

Der Außenminister von Vanuatu sagt:

„Wir gehören zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.“

„Wir tragen nichts zur Klimaerwärmung bei.“

„Kaum ein anderes Land ist so stark von Klimakatastrophen betroffen wie Vanuatu.“

„Das Leid der Menschen ist unbeschreiblich. Es gibt Tote, Verletzte und Obdachlose.“

„Wir haben erhebliche finanzielle Verluste.“

„2015 hat uns der Tropensturm Pam 60 Prozent unseres BIP gekostet. Viele Häuser, Bäume und die Ernten waren zerstört.“

„Die Stürme sollen in Zukunft an Intensität noch zunehmen.“

„Uns fehlen die finanziellen Mittel um die Schäden zu reparieren.“

 

Der Grüne Klimafonds

Seit 2010 gibt es einen internationalen Grünen Klimafonds.

Er soll Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern finanzieren, um sie bei der Reduktion ihrer Klimagasemissionen und bei Schutzmaßnahmen vor den Folgen der Klimaerwärmung zu unterstützen.  

Aus diesem Fonds stehen Vanuatu 24 Mio. Euro zur Verfügung.

Das Geld reicht nicht um die Schäden zu reparieren.

 

Die Regierung von Vanuatu verklagt die reichen Nationen auf Schadensersatz

Der Außenminister Ralph Regenvanu sieht die reichen Staaten in der Pflicht, da sie die Klimaerwärmung verursacht haben. Er sagt:

„Meine Regierung untersucht nun alle Möglichkeiten, …, um die Kosten des Klimaschutzes auf die Unternehmen und Staaten zu verlagern, die fossile Brennstoffe nutzen.“

Die Regierung will nun, als ein Staat, der vom Klimawandel betroffen ist, eine Klage vor dem internationalen Gerichtshof in Den Haag (IGH) einreichen. Sie richtet sich gegen die Verursacher der Klimaerwärmung.

Noch fehlen Gesetze und Urteile, auf die sich ein klagender Staat berufen könnte.

 

Klagen von Bürgern, Organisationen und Palau

Es wurden bereits 305 Klagen in 28 Ländern eingereicht. Sie stammten von Bürgern und Organisationen und nicht von Staaten. Sie richteten sich gegen Unternehmen, die einen hohen Treibhausgasausstoß haben.

2015 verklagte ein peruanischer Landwirt die RWE, weil sein Dorf durch die Gletscherschmelze akut gefährdet ist. RWE gilt als der größte Einzelemittent von CO2 in ganz Europa. Laut Germanwatch war RWE 2014 für etwa ein halbes Prozent aller weltweit ausgestoßenen Treibhausgase seit Beginn der Industrialisierung verantwortlich.

 

2011 forderte bereits der Inselstaat Palau vor der UN-Vollversammlung ein Klagerecht gegen die Verantwortlichen von Klimaschäden. Es scheiterte am Widerstand von China und den USA unter Barak Obama.

 

Vanuatu wollte andere pazifische Inselstaaten als Mitankläger gewinnen. Doch sie haben Angst vor Repressalien der reichen Staaten. Sie befürchten Strafmaßnahmen in Form von gekürzten Hilfsgeldern und aufs Eis gelegte Wirtschaftsbeziehungen.

 

Daher ist der Schritt, den Vanuatu plant, sehr mutig. Immerhin verklagt das Land die Staaten, die ihm seine Exportprodukte abkaufen.

 

Für den Erfolg entscheidend ist, dass bewiesen werden kann, dass die Schäden durch den Klimawandel entstanden sind.

Bei dieser Klage geht es um den Schutz der Menschrechte, um die Grundrechte auf Leben und Gesundheit und den Schutz des Eigentums. Ob, wo und von wem diese Rechte verletzt werden, müssen Gutachten von Experten des Internationalen Gerichtshofs klären.

 

Wenn Vanuatu vor dem internationalen Gerichtshof Recht bekommt, könnte das eine weltweite Klagewelle auslösen.

 

Denn dann hätten alle Gerichte eine Rechtsgrundlage, auf die sie sich mit ihrem Urteil berufen könnten.

Bereits jetzt bereiten sich immer mehr Menschen in vielen Ländern auf entsprechende Klagen vor.

 

95 % der Impfstoffe sind an 8 Länder geliefert worden.

Stand: 17. Januar 2021

 

Reihenfolge nach gelieferten Impfstoffdosen:

USA (14 Mio.), China (10 Mio.), Großbritannien (4,3 Mio.), Israel, VAE, Russland, Italien, Deutschland       (1 Mio.).

 

Das erste lateinamerikanische Land: Mexiko (Rang 14,  300.000 Dosen)

Indien (Rang 16,  200.000 Dosen),

Das erste afrikanische Land: Guinea (Rang 52,  55.000 Dosen)

 

27.2.2021:

Die armen Staaten in Asien, Afrika und Südamerika erhalten Impfdosen von China, Indien und Russland. Die Industriestaaten verbrauchen ihre Impfdosen für sich selber.