Wir leben in der Einen Welt:
Die Klimaerwärmung
Dieses Mal hatten wir in Süddeutschland Glück gehabt: Doch auch uns betreffen die verheerenden Waldbrände in Nordamerika, genauso wie die katastrophalen Überflutungen in Westdeutschland. Es sind die zwei Seiten der gleichen Münze: Die Folgen der Klimaerwärmung.
Die Entstehung von Wetter
Über Europa trifft die kalte Luft aus der Arktis mit der warmen Luft aus den südlichen Breiten zusammen. Durch die Temperaturunterschiede entsteht in rund 8 km Höhe ein Starkwindband (Jetstream), das wegen der Erdumdrehung von Ost nach West weht. Je größer die Temperaturunterschiede sind, umso höher ist die Windgeschwindigkeit (bis über 300 km/h).
Nördlich von diesem Sturmband bilden sich Tiefs und südlich davon Hochs. Der Jet reißt diese Luftdruckgebiete mit sich mit.
Die Wirkung der Klimaerwärmung
Die Arktis erwärmt sich stärker als die südlichen Gebiete. Dadurch verringern sich die Temperaturunterschiede zwischen den Luftmassen und die Windgeschwindigkeit sinkt. Nun kann der Jet Schlingen ausbilden, die sich nach Norden und Süden ausbeulen. Sie bremsen die Windgeschwindigkeit ab. Das bedeutet, dass Hoch- und Tiefdruckwetterlagen länger über dem gleichen Gebiet verharren.
Es kann auch passieren, dass sich die Spitzen von diesen Schlingen abschnüren und als einzelne Druckgebilde nach Norden oder Süden driften. Sie bringen langandauernde Wetterlagen, die sich verstärken.
Solche Ereignisse geschahen in den vergangenen Jahren häufiger.
- Im Sommer 2018 beulte sich der Jet nach Norden aus und verursachte eine Hitzeblase über Europa. Wochenlange Hitze und Trockenheit verursachten Dürren und viele Waldbränden, unter anderem in Schweden, Frankreich, Deutschland, Polen und Russland.
- Im Winter 2018 schnürte sich ein Kaltluftpfropfen ab, driftete nach Süden und brachte arktische Kaltluft mit - 40°C nach Texas.
- Im Juli 2021 schnürte sich ein Heißluftpfropfen ab und driftete nach Norden bis über die Westküste von Nordamerika. Wochenlange Hitze von bis zu 50°C trocknete das Land aus und verursachte verheerende Waldbrände
- Mitte Juli 2021 schnürte sich ein Tiefdruckpfropfen ab und kreiste wochenlang über Westeuropa, wobei es immer wieder feuchte Luft auftanken konnte. Es brachte tagelang starke Niederschläge und verursachte verheerende Überflutungen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, den Niederlanden und Belgien.
Somit sind die Wetterkatastrophen eine Folge der Klimaerwärmung. Solange die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre noch weiter steigt, wird auch ihre Heftigkeit weiter zunehmen.
Die Stern-Studie
Schon 2006 erstellte eine Arbeitsgruppe des ehemaligen Chefökonoms der Weltbank, Sir Niclas Stern, im Auftrag des britischen Premiers Tony Blair, eine Studie über die ökonomischen Auswirkungen der Klimaerwärmung.
Das Ergebnis:
Im Falle von Untätigkeit von Politik und Bevölkerung ist das Ausmaß der drohenden ökonomischen und sozialen Verwerfungen mit den beiden Weltkriegen und der Weltwirtschaftskrise 1929 vergleichbar.
Diese Entwicklung wäre unumkehrbar.
Werden dagegen rechtzeitig Gegenmaßnahmen getroffen, dann wird nicht nur die Klimaerwärmung gebremst, sondern erhält das Wirtschaftswachstum durch neue Erfindungen und Investitionen einen kräftigen Schub.
Daher sind die Politiker gefordert, nicht nur leere Versprechungen zu machen, sondern endlich wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen.
Nicholas Stern empfahl, dass sie
- den Kohlendioxid-Emissionen durch Steuern, einem Emissionshandel oder durch Regulierungen einen Preis geben und
- die Entwicklung klimafreundlicher Technologien fördern.
Die Bürger sind gefordert, im Interesse junger Menschen, ihr energieverschwenderisches Spaßbedürfnis einzuschränken.
Niclas Stern empfahl, dass sie
- überzeugt werden müssen, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Der ehemalige Direktor des Potsdamer Klimainstituts, Joachim Schellnhuber, sagte dazu:
„Je länger nichts geschieht, um so kürzer wird die Zeit des Gegensteuerns und umso teurer wird es.“
„Ist die Wende geschafft, sinken die Kosten deutlich.“
Da viele Jahre tatenlos verstrichen sind, treffen sich zurzeit
- die Kosten der Katastrophenschäden mit
- den Kosten für die Energiewende.
Es geht um die Zukunft unserer Kinder und Enkel
Viele Politiker sagen: „Klimaschutz gibt es nicht zum Nulltarif.“
Das geht an dem Problem völlig vorbei!
Die Kosten durch die Klimaschäden
werden viel höher sein
als die für den Klimaschutz!
Es geht nicht um einen abstrakten Klimaschutz!
Es geht darum, welche Zukunft wir
unseren Kindern zumuten wollen.
Unsere Ansprüche an Wohlstand und Luxus sprengen die Grenzen der Erde.
Darum leben wir heute
- auf Kosten der Armen der Welt und
- auf Kosten der Zukunft unserer Kinder!
Was wir tun müssen
Der Ausstoß der Treibhausgase muss so schnell und so stark wie möglich gesenkt werden.
Doch das geht nicht ohne steigende Energiekosten und ohne einen gewissen Verzicht auf materiellen Überfluss, Fleischkonsum, unnötige Autofahrten und Flugreisen.
Im Vergleich zu vielen anderen Ländern, führen wir einen üppigen Lebensstil:
Eine in Deutschland lebende Einzelperson erzeugt am Tag mehr als zehnmal so viel Treibhausgase wie eine zwölfköpfige Durchschnittsfamilie im Iran.
Wenn wir weniger Treibhausgase erzeugen, werden die Kosten für die Importe von Gas und Rohöl sinken.
Steigende Treibstoffpreise, höhere Heiz- und Stromkosten durch die CO2-Bepreisung sind Pippifax gegen die Kosten der Klimakatastrophen
Die Energiekosten werden wieder sinken!
Wenn wir uns von fossilen Energien unabhängig machen und in Solaranlagen investieren, Windkraftanlagen bauen und unseren Konsum von überflüssigem Luxus befreien, dann sparen wir in der Zukunft viel Geld.
Der Import von Öl und Gas verschlingt jedes Jahr viele Milliarden Euros. Sie können wir mit Naturenergien sparen!
Erneuerbare Energien liefern sich kostenlos!
Darum werden unsere Energiekosten rapide sinken, wenn die Investitionen für die neuen Stromerzeugungs-Anlagen bezahlt sind.
Gleichzeitig sind die Energiequellen, die uns die Natur täglich an jeden Ort liefert, grenzenlos!
Die Sonne liefert in zwei Stunden soviel Energie, wie die Weltwirtschaft in einem Jahr verbraucht.
Doch die Zeit zur Energiewende drängt!
Das Schweizer Modell
Das Modell zeigt, wie soziale Ungerechtigkeiten vermieden und Energiesparen belohnt werden kann:
Annahme:
Die zusätzlichen jährlichen Energieausgaben für den CO2-Preis betragen für jeden Bürger im Durchschnitt 100 Euro.
Dieses Geld, das in eine spezielle Kasse fließt, wird am Ende des Jahres an die Bürger zurückbezahlt: Jeder erhält 100 Euro.
Wer mehr Energie verbraucht hat, muss draufzahlen, wer weniger Energie verbraucht hat, hat einen Gewinn.
120 EURO Ausgaben + 100 EURO Rückzahlung = Gesamtausgaben von 20 EURO
75 EURO Ausgaben + 100 EURO Rückzahlung = Gesamtausgaben von -25 EURO
Nichts ist so teuer, wie die Schäden, die die Klimaerwärmung verursacht.
Es sind nicht nur die materiellen Kosten, sondern auch viel menschliches Leid, Entsetzen, Verletzte und Tote.
Nichts darf uns zu teuer sein, um zu verhindern, dass solche Katastrophen noch häufiger und heftiger werden!
Nichts darf uns zu teuer sein, um unsere Kinder vor diesem Schicksal zu bewahren!
Nur die Energiewende kann uns vor einer Katastrophe schützen!