Fleischkonsum - 1. Teil:
Hunger
„Fleischkonsum“ ist ein sehr wichtiges und umfassendes Thema, das alle Menschen weltweit betrifft.
Da es so vielfältig ist, wird es auf 5 Schautafeln verteilt. Sie handeln von:
- Hunger
- Umwelt
- Klima
- Nutztiere
- Alternativen
Eine Broschüre zu dem Thema „Fakten und Hintergründe zum Fleischkonsum“ erhalten Sie im Weltladen.
Hunger!
Weltweit hungern 800 Millionen Menschen, jeder Zehnte ist vom Hungertot bedroht.
WHO: „Verborgener Hunger steht hinter jedem zweiten Todesfall von unter Fünfjährigen“.
Hinzu kommen 2 Milliarden Menschen, die unter Mangelernährung leiden.
Trotz dem Hunger müssen die Menschen hart arbeiten.
Sie sind vom Hunger geschwächt und weniger leistungsfähig als gesund ernährte Menschen.
Hungernde Bauern haben geringere Erträge, weil sie weniger arbeiten können.
Ein Teufelskreis!
Was ist Hunger?
Die meisten Menschen in Deutschland kennen „Kohldampf“. Doch das ist kein Hunger!
Hunger ist sehr schmerzhaft.
„Es tut so weh, als ob ich Salzsäure getrunken hätte“.
Bei Hunger werden die Köperzellen für die Energiegewinnung abgebaut. Es beginnt mit den Fettzellen, von denen Hungernde nur wenig haben. Dann werden Muskelzellen und die inneren Organe abgebaut.
Erst zum Schluss wird das Herz angegriffen. Das bedeutet den Tod.
Viele Menschen sind krank, denn ihr Immunsystem ist zu schwach, um sie vor Infektionen zu schützen.
Verhungern ist ein langer, langsamer, schmerzhafter Weg!
Noma - zerfressen (griech.)
Diese Hungerkrankheit kam in Deutschland bei Gefangenen in den KZs vor.
Heute tritt sie in armen Bevölkerungsgruppen in Afrika auf, vor allem bei Kindern.
Im Mund aller Menschen leben Bakterien, die von Nahrungsresten leben. Sie werden normalerweise vom Immunsystem in Schach gehalten und sind harmlos.
Bei hungernden Menschen ist das Immunsystem geschwächt und so können die Bakterien auch Körperzellen angreifen.
Sie zerfressen das Gesicht der Kinder und hinterlassen Löcher in den Wangen. Auch die Knochen werden angegriffen, die Augen hängen nach unten.
Eine fürchterliche und sehr schmerzhafte Krankheit, die meist mit dem Tod endet.
Hätten die Menschen mehr Geld, könnte die Krankheit bekämpft werden:
- durch ausreichend Nahrung
- durch eine rechtzeitige Behandlung mit Antibiotika
- Im fortgeschrittenen Zustand hilft nur noch eine teure Operation.
Hilfe für an Noma erkrankte Kinder:
Gegen Noma-Parmed e.V.
Oberstdorfer Straße 7
87435 Kempten
Telefon: +49 (0)831 25 39 - 3 58
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Ursachen von Hunger
Es gibt viele Ursachen. Dazu gehören:
Armut, Kriege, Vertreibung, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung samt der Klimaerwärmung.
Und auch der Fleischkonsum gehört dazu.
Viele Ursachen können wir nicht beeinflussen, außer unseren Fleischkonsum.
Fleischkonsum
Laut einer israelischen Studie beträgt das Gesamtgewicht aller Nutztiere weltweit 94 %,
das aller freilebenden Tiere 6%.
Wälder werden gerodet um Platz für die Nutztiere und den Futteranbau zu schaffen.
Nutztiere verdrängen Wildtiere.
Der Flächenbedarf für das Futter
2019 wurden in Deutschland 174 Mio. Tiere (ohne Fische und Krebse) geschlachtet. Für so viele Tiere gibt es in Deutschland zu wenig Platz für den Futteranbau. Darum wird Futter aus anderen Ländern importiert. Soja kommt vor allem aus Argentinien und Brasilien.
Da die großen Landbesitzer mehr verdienen, wenn sie Futtermittel in die reichen Länder exportieren, kündigen sie ihren Pächtern. Diese haben nun kein Land mehr, auf dem sie ihre Nahrungsmittel anbauen können.
„Das Vieh der Reichen frisst die Nahrung der Armen“, sagte Frederic Vester.
Fleisch treibt Weltmarkpreise hoch
Je mehr Flächen für den Futteranbau verbraucht werden, umso weniger Flächen bleiben für den Anbau menschlicher Nahrung übrig.
Brauchen Länder mehr Nahrung als sie ernten, dann müssen sie die Lebensmittel auf dem Weltmarkt zukaufen.
Sind Ernten knapp, steigt der Weltmarktpreis für die Produkte.
Arme Menschen können weniger Nahrung kaufen und hungern.
Fleisch essen ist Verschwendung von Nahrungsmitteln
Nutztiere fressen Soja, Mais und Getreide. Nahrung, mit der sich Menschen gesund ernähren können.
Wird das Getreide erst den Tieren verfüttert, bevor die Menschen ihr Fleisch essen, wird 3- bis 7-mal mehr Getreide benötigt. Das hängt von dem Tier und seiner Haltung ab.
Schweine, die wenig Bewegung haben, brauchen 300 kg Futter um 80 kg zuzunehmen.
Grund:
Tiere verbrauchen rund 9 Zehntel ihrer Nahrungskalorien für ihren Stoffwechsel und den Aufbau nicht essbarer Körperteile, wie Knochen.
Nur etwa 10 % fließen in den Aufbau ihrer Muskelmasse. Und nur die essen wir.
Oxfam Studie:
Würde sich die gesamte Menschheit vegan ernähren, bräuchte sie nur ein Viertel der aktuell genutzten Fläche, um satt zu werden.
„Mehr als 75 % des jetzigen Agrarlands würde frei – dies entspräche der Fläche von USA, EU, China und Australien zusammen.“
Es gäbe auch mehr Flächen, die von armen Menschen bewirtschaftet werden könnten.
Kampf dem Hunger
Rückkehr zur Subsistenzwirtschaft
Diese ursprüngliche Form der selbstversorgenden Landwirtschaft hat keinen guten Ruf, denn ihre Einnahmen tauchen in keinem Bruttosozialprodukt auf.
Trotzdem leben 40% der Menschen von ihr.
Sie bauen auf ihren Feldern ihre Nahrungsmittel an und verkaufen Überschüsse auf lokalen Märkten.
Fairer Handel
Bauerkooperativen werden mit fairen Preisen verlässlich unterstützt.
Menschen brauchen Land, auf dem sie ihre Lebensmittel anbauen können.
Wir müssen unseren Fleischkonsum senken.
Massentierhaltung muss beendet werden.