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Das gibt es doch nicht!
Noch immer fehlt das „Lieferkettengesetz“
Die Forderung nach einem Lieferkettengesetz wird seit 2015 von den Weltläden gestellt.
Inzwischen fordern es über 90 Organisationen.
Dieses Gesetz soll Unternehmen verpflichten, darauf zu achten, dass
Menschenrechte und Umweltstandards
entlang ihrer ganzen Lieferketten, auch im Ausland, eingehalten werden.
Das schließt auch die Subunternehmen ein.
Entwicklungshilfeminister Gerd Müller und Arbeitsminister Hubertus Heil haben einen Gesetzestext formuliert, der am 12.3.2020 vorgestellt werden sollte.
Die Zeit drängt, denn das Gesetz sollte rechtzeitig vor der Bundestagswahl 2021 vom Bundestag verabschiedet worden sein.
Doch nun hat Bundeskanzlerin Merkel das Gesetz gestoppt, mit der Begründung:
„Die Corona-Krise sei Herausforderung genug.“
Somit haben sich die Wirtschaftsverbände durchgesetzt, die das Gesetz schon lange stoppen wollten.
Darum müssen Bürger weiter Druck auf ihre Abgeordneten im Wahlkreis ausüben.
Wir sammeln weiterhin Unterschriften!
Sowohl online: lieferkettengesetz.de
oder
hier im Laden zu den Öffnungszeiten
POSTKARTENAKTION
Sie können auch eine Postkarte an Frau Merkel schreiben.
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
Tote bei Fabrikbränden, ausbeuterische Kinderarbeit, zerstörte Regenwälder: Deutsche Unternehmen sind weltweit immer wieder an Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung beteiligt – ohne dass sie dafür rechtliche Konsequenzen fürchten müssen.
Damit muss Schluss sein! Deshalb fordere ich Sie, Frau Merkel, auf, einen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, mit dem Unternehmen verpflichtet werden, auch im Ausland Menschenrechte und Umweltstandards zu achten. Unternehmen, die für Schäden an Mensch und Umwelt verantwortlich sind, müssen dafür haften. Geschädigte müssen auch vor deutschen Gerichten ihre Rechte einklagen können.
Ich erwarte von Ihnen als Bundeskanzlerin, dass Sie den Schutz der Menschenrechte zur Chefinnensache machen und noch in dieser Legislaturperiode ein Lieferkettengesetz auf den Weg bringen!
DER FAIRE HANDEL ZEIGT:
Handel geht auch ohne Menschenrechtsverletzungen und ohne Umweltzerstörungen.
Er darf keine Ausnahme bleiben, sondern sollte Standard werden!
Wir fordern in dem Gesetz:
Menschen sollen durch ihre Arbeit ein menschengerechtes Leben führen können.
Das heißt:
- Menschen sollen sich ausreichend und gesund ernähren können
- Menschen sollen eine Mindestfläche an Wohnraum haben, der sie vor Tieren und Wetter schützt und ihnen eine Privatsphäre ermöglicht
- Menschen müssen vor Giften und Gefahren am Arbeitsplatz geschützt sein
- Menschen sollen Zeit und Geld haben, um zum Arzt gehen zu können
- Menschen sollen in ihrer Kindheit Lesen, Schreiben und Rechnen lernen können
- Kinder dürfen nicht arbeiten müssen
- Menschen müssen Zeit für Erholung haben
- Menschen müssen das Recht haben, sich am Arbeitsplatz zu wehren und zu kritisieren, ohne Angst vor Kündigung
- Frauen müssen das Recht auf ihre körperliche Selbstbestimmung haben, auch am Arbeitsplatz
- Die Umwelt der Menschen darf nicht krank machen, wegen Abgasen und Abwässern aus Fabriken
- Lebensräume müssen erhalten bleiben – sie dürfen nicht den Gewinnen von Unternehmen geopfert werden.
Das alles sind Mindestrechte, die für uns in Deutschland selbstverständlich sind.
Nicht der Profit, sondern
Menschenrechte und Umweltstandards
müssen
im Mittelpunkt stehen!
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Nur eine Erde
und nur ein Ozean mit Küsten, die viele Namen haben.
Nur eine Atmosphäre, die keine Grenzen hat,
nur eine hauchdünne Schicht von Humus,
von Leben und Lebenspendendem.
Nur ein einziger Planet
und den können wir nicht entbehren,
denn: es gibt
Nur eine Erde
Die Freunde der Erde, 1972
„Die Natur wird nie dem Menschen folgen, sondern der Mensch hat den Gesetzen der Natur zu befolgen.“
Dioskurides, griechischer Arzt, 1. Jh. n. Chr.
„Es muss viel mehr Unternehmen geben, deren Ziel nicht höchst möglicher Gewinn ist, sondern höchst möglicher Nutzen für die Menschen.“
Muhammad Yunus, Bankier aus Bangladesh, Gründer der Grameen Bank
„In Wahrheit nützt mir nichts, was mir allein nützt, sondern nur das was den Mitmenschen, der Gemeinschaft und der Gesellschaft nützt.“
Carl Friedrich von Weizsäcker, ehemaliger Bundespräsident
„Es gibt wichtigere Dinge im Leben als beständig des Geschwindigkeit zu erhöhen.“
Mahatma Gandhi, indischer Unabhängigkeitskämpfer
Begründer des gewaltlosen Widerstands
„Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen.“
Martin Luther King, Kämpfer für die Gleichberechtigung der Schwarzen in den USA
„Wer glaubt, in einem physikalisch begrenzten System für immer wachsen zu können, ist entweder ein Idiot oder ein Ökonom.“
Kenneth Boulding, Wirtschaftswissenschaftler
„Wir müssen Kilowattstunden und Tonnenkilometer wegrationalisieren, nicht Menschen“.
Ernst Ulrich von Weizsäcker, Physiker am Wuppertal Institut für
„Der heutige Standard kann nur solange aufrecht erhalten werden, solange ihn die meisten nicht haben.“
Franz Nuscheler, Politikwissenschaftler
„Wir befinden uns mitten im dritten Weltkrieg, dem schrecklichsten von allen: dem Vernichtungsfeldzug gegen unsere Kinder.“
Michael Ende, Kinderbuchautor
„Es kommt nicht darauf an, den Menschen in der dritten Welt mehr zu geben, sondern ihnen weniger zu stehlen.“
Jean Ziegler, ehemaliger UNO-Beauftragter für den Hunger
Meine Botschaft ist, dass wir euch beobachten.
Es läuft alles falsch.
Ich sollte nicht hier sein, ich sollte auf der anderen Seite des Ozeans zurück in der Schule sein.
Doch ihr kommt zu uns jungen Leuten, um uns falsche Hoffnungen zu machen
Was erlaubt ihr euch?
Ihr habt mir meine Träume und meine Kindheit gestohlen mit euren leeren Worten.
Und doch bin ich noch eine der relativ Glücklichen.
Menschen leiden, Menschen sterben, ganze Ökosysteme brechen zusammen.
Wir sind am Beginn eines massenhaften Aussterbens.
Und alles, worüber ihr reden könnt, ist Geld und die Märchen vom ewigen wirtschaftlichen Wachstum.
Was erlaubt ihr euch?
Greta Thunberg, Rede vor dem UN-Klimagipfel, 23.9.2019
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Fehlende Gerechtigkeit zwischen den Staaten
Wo wächst Kakao?
Zum Beispiel in Afrika: in Ghana und an der Elfenbeinküste.
Wo wird Schokolade produziert?
Zum Beispiel in Deutschland, der Schweiz, Belgien, Italien, USA. Bekannt sind: Milka, Ferrero, Mars, Nestlé, …
Wo wächst Kaffee?
Zum Beispiel in Mittel- und Südamerika, in Zentral- und Ostafrika.
Wo sind die Firmen, die uns den Kaffee liefern?
In Deutschland, Italien. Bekannt sind: Tchibo, Eduscho, Jacobs, Lavazza, …
Durch den liberalisierten Welthandel können wir in Deutschland Wein aus Kalifornien und Weintrauben aus Israel und Chile kaufen.
Warum bekommen wir keine Schokolade aus Afrika und keinen Kaffee aus Mittelamerika?
In Afrika wird kaum Schokolade hergestellt.
Der Grund:
Die Einfuhr von Kakao in die EU ist zollfrei und auf die Einfuhr von Schokolade aus Afrika wird Zoll erhoben.
Die Folge:
Schokolade aus Afrika ist teurer als Schokolade aus Deutschland.
So will die EU europäische Unternehmen vor unliebsamer Konkurrenz schützen – trotz liberalisiertem Welthandel.
So funktioniert der Welthandel seit der Kolonialzeit
Die Länder des Südens sind die Rohstofflieferanten für die Industriestaaten des Nordens. Dies gilt für mineralische, metallische und landwirtschaftliche Rohstoffe.
Da die Industrien in Europa und den USA Rohstoffe benötigen, werden Rohstoffe zollfrei eingeführt.
Die Fertigprodukte aus den Ländern des Südens könnten eine Konkurrenz darstellen.
Daher werden auf Fertigprodukte Einfuhrzölle erhoben.
Darum haben die armen Länder des Südens kaum eine Chance von ihnen erzeugte Fertigprodukte zu exportieren und eine eigene Industrie aufzubauen.
Sie müssen die Fertigprodukte teuer aus den nördlichen Industriestaaten kaufen.
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Sie haben keinen Einfluss auf die Preise der Rohstoffe, die sie exportieren, denn die Rohstoffpreise werden an den Rohstoffbörsen in den Industriestaaten ausgehandelt.
Viel verdienen die armen Staaten in der Regel nicht daran, da auch andere arme Staaten diese Rohstoffe anbieten oder die Minen in den Händen ausländischer Konzerne sind.
Die Länder des Südens müssen aus den Industriestaaten Fertigprodukte importieren. Für diese gibt es keine Börsen, an denen die Preise ausgehandelt werden.
Die Preise müssen mit den einzelnen Lieferunternehmen aushandelt werden.
In den letzten Jahren sind für die armen Staaten die Einnahmen durch Exporte gesunken und die Ausgaben für Importe gestiegen.
Die Folgen:
Die Länder des Südens verschulden sich und haben keine Chancen, sich aus dieser Situation zu befreien.
Wie können wir Gerechtigkeit in der Welt unterstützen?
AfreeNuts – Erdnüsse und Cashewkerne aus dem Senegal
„Nicht nur Spenden hilft, sondern auch snacken“.
In einer senegalesischen Kooperative verarbeiten Menschen ihre geernteten Nüsse selber weiter.
Die Nüsse werden ohne Einsatz von Mineraldünger und Pestiziden angebaut. Nach der Ernte werden sie gesalzen und geröstet, ohne Ölzusatz.
Sie werden ökologisch verpackt und dann nach Europa versandt.
Afree zahlt einen höheren Preis als auf dem Weltmarkt üblich und investiert einen Teil der Einnahmen gezielt in soziale Projekte, wie zum Beispiel in den Bau von Schulen und die Selbstversorgung.
In kleinen Schritten wird durch solche Initiativen die Wertschöpfung in armen Staaten vergrößert und die regionale Wirtschaft angekurbelt.
Fairafric Schokolade aus Ghana
7 verschiedene Geschmacksrichtungen – diese Schokolade wurde in Afrika hergestellt.
Die Menschen, die in einer Kooperative in Ghana leben und arbeiten, verdienen nun mit dem Verkauf der fertig verpackten Schokolade das 5-fache im Vergleich zu den früher exportierten Kakaobohnen.
Kaffee aus Kuba und Honduras
Cubita aus Kuba und Aprolma aus Honduras
In Honduras haben Frauen eine Kooperative gegründet, in welcher inzwischen 62 Frauen ihren Lebensunterhalt verdienen. Sie pflanzen, ernten, rösten und verpacken den Kaffee und verkaufen das fertige Produkte: Bio-Kaffee. Dadurch gewinnen sie an Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit.
Mit 1,87 Euro verdienen sie 3-mal so viel wie vorher, als sie die rohen Kaffeebohnen an der Kaffeebörse verkaufen mussten.
Wenn Sie durch den Kauf eines Produktes
diese Initiativen unterstützen,
dann werden Menschen in den armen Ländern
vom Weltmarkt und
den Rohstoffbörsen unabhängiger.