Fleischkonsum

 

2. Teil: Umwelt und Klima

 

Landschaftsverbrauch

 

2021 lebten allein in Deutschland rund 11 Millionen Rinder und 24 Millionen Schweine.    

Der Futteranbau für die Tiere verbraucht eine Fläche so groß wie Bayern.

 

Da es in Deutschland zu wenige Flächen für so viele Tiere gibt, wird Futter importiert. Soja kommt aus Argentinien und Brasilien.

Dort wurden für den Futteranbau Urwälder gerodet.

Die in den Wäldern lebenden Menschen und Tiere wurden vertrieben.

 

In Deutschland wird rund um die Ställe, in denen Massen an Tieren leben, Mais angebaut.

Der Mais wächst in Monokulturen. Er verbraucht sehr viel Stickstoffdünger (Gülle) und Pestizide.

Die Gülle enthält ätzendes Ammoniak und stinkt erbärmlich.

Die Pestizide töten alles Leben außer Mais.

 

Diese Gebiete sind

landwirtschaftliche Industriewüsten.

Die Eintönigkeit macht krank und depressiv.

 

 

Studie der Oxford-Universität:

 

Global liefern Fleisch- und Milchprodukte nur

18 Prozent aller Kalorien und

37 Prozent aller Proteine.

Für ihre Herstellung verbrauchen sie jedoch

83 Prozent aller landwirtschaftlicher Flächen.

 

 

 

Artenschwund

 

Israelische Wissenschaftler haben das Verhältnis des Gesamtgewichts von Nutztieren zu Wildtieren berechnet:

 

Bei den Säugetieren haben die Nutztiere einen Anteil von 94 % und die Wildtiere von 6 %.

Bei den Vögeln leben 70 % in Gefangenschaft und 30 % in der Freiheit.

 

Die Fleisch„produktion“ fördert den Artenschwund, denn sie verbraucht die Flächen, auf denen vorher Wildtiere gelebt haben.

 

Wasser

 

Wo Nutztiere in Massen gemästet werden, ist das Grundwasser in einzelnen Regionen so belastet, dass es nicht mehr als Trinkwasser taugt.

 

Es enthält:

  • Nitrate
  • Pestizide
  • Antibiotika
  • Hormone

 

Gülle im Überfluss

Gülle ist ein organischer Dünger.

In der Massentierhaltung fällt es täglich in Massen an.

 

Wenn es zu viel Gülle gibt, dann wird sie zu Gift.

Luft, Boden und Gewässer sind betroffen.

Das ätzende Ammoniak tötet Tiere und Pflanzen.

Auf den überdüngten Böden wächst fast nichts mehr außer Mais.

Gülle aus der Massentierhaltung enthält Nitrate, Medikamente und Hormone.

 

Klimaerwärmung

Rinder stoßen bei der Verdauung Methan aus.

Es hat das 25-fache Treibhausgaspotential von CO2.

 

Lachgas entweicht stickstoffhaltigem Dünger, vor allem der Gülle. Es hat das 300-fache Treibhausgaspotential von CO2.

 

Viele Wälder wurden gerodet um Platz für den Futteranbau zu schaffen. Sie können der Atmosphäre kein CO2 mehr entziehen.

 

Antibiotika

In Ställen, in denen hunderte Kühe und Schweine und tausende Hühner und Puten leben, können sich Krankheitserreger leicht verbreiten.

Die Tiere bekommen mit dem Futter vorbeugend Antibiotika.

Es sind auch Antibiotika, die für Menschen lebenswichtig sind.

 

Durch einen häufigen Kontakt mit den Antibiotika entwickeln sich Bakterien, die gegen das Antibiotikum resistent sind.

Es gibt immer mehr multiresistente Keime.

 

So sterben jährlich viele Menschen, weil ein ehemals wirkungsvolles Medikament nicht mehr wirkt.

 

Gesundheitsgefahren

Zu viel Fleisch und Wurst schadet der Gesundheit.

 

Sie begünstigen Erkrankung an:

 

  • Übergewicht durch tierische Fette
  • Diabetes wegen Störungen des Fettstoffwechsels
  • Gicht
  • Bluthochdruck mit Schlaganfall und Herzinfarkt
  • Darmkrebs

 

 

Niemand will in der Umgebung von

Schweineställen wohnen.

 

Auch nicht die, die Schweinefleisch essen!!!

 

 

 

Fleischkonsum - 1. Teil:

Hunger

 

 

 

 

„Fleischkonsum“ ist ein sehr wichtiges und umfassendes Thema, das alle Menschen weltweit betrifft. 

Da es so vielfältig ist, wird es auf 5 Schautafeln verteilt.  Sie handeln von:

  • Hunger
  • Umwelt
  • Klima
  • Nutztiere
  • Alternativen

 

Eine Broschüre zu dem Thema „Fakten und Hintergründe zum Fleischkonsum“ erhalten Sie im Weltladen.

 

 Hunger!

 

Weltweit hungern 800 Millionen Menschen, jeder Zehnte ist vom Hungertot bedroht.

WHO: „Verborgener Hunger steht hinter jedem zweiten Todesfall von unter Fünfjährigen“.

Hinzu kommen 2 Milliarden Menschen, die unter Mangelernährung leiden.

 

Trotz dem Hunger müssen die Menschen hart arbeiten.

Sie sind vom Hunger geschwächt und weniger leistungsfähig als gesund ernährte Menschen.

Hungernde Bauern haben geringere Erträge, weil sie weniger arbeiten können.

 

Ein Teufelskreis!

 

 Was ist Hunger?

 

Die meisten Menschen in Deutschland kennen „Kohldampf“. Doch das ist kein Hunger!

Hunger ist sehr schmerzhaft.

 

„Es tut so weh, als ob ich Salzsäure getrunken hätte“.

 

Bei Hunger werden die Köperzellen für die Energiegewinnung abgebaut.  Es beginnt mit den Fettzellen, von denen Hungernde nur wenig haben.  Dann werden Muskelzellen und die inneren Organe abgebaut.

Erst zum Schluss wird das Herz angegriffen. Das bedeutet den Tod.

Viele Menschen sind krank, denn ihr Immunsystem ist zu schwach, um sie vor Infektionen zu schützen.

Verhungern ist ein langer, langsamer, schmerzhafter Weg!

 

Noma - zerfressen (griech.)

 

Diese Hungerkrankheit kam in Deutschland bei Gefangenen in den KZs vor.

Heute tritt sie in armen Bevölkerungsgruppen in Afrika auf, vor allem bei Kindern.

 

Im Mund aller Menschen leben Bakterien, die von Nahrungsresten leben. Sie werden normalerweise vom Immunsystem in Schach gehalten und sind harmlos.

Bei hungernden Menschen ist das Immunsystem geschwächt und so können die Bakterien auch Körperzellen angreifen.

Sie zerfressen das Gesicht der Kinder und hinterlassen Löcher in den Wangen. Auch die Knochen werden angegriffen, die Augen hängen nach unten.

Eine fürchterliche und sehr schmerzhafte Krankheit, die meist mit dem Tod endet.

 

Hätten die Menschen mehr Geld, könnte die Krankheit bekämpft werden:

  • durch ausreichend Nahrung
  • durch eine rechtzeitige Behandlung mit Antibiotika
  • Im fortgeschrittenen Zustand hilft nur noch eine teure Operation.

 

Hilfe für an Noma erkrankte Kinder:

Gegen Noma-Parmed e.V.

Oberstdorfer Straße 7
87435 Kempten
Telefon: +49 (0)831 25 39 - 3 58              
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Ursachen von Hunger

 

Es gibt viele Ursachen. Dazu gehören:

Armut, Kriege, Vertreibung, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung samt der Klimaerwärmung.

Und auch der Fleischkonsum gehört dazu.

Viele Ursachen können wir nicht beeinflussen, außer unseren Fleischkonsum.

 

Fleischkonsum

 

Laut einer israelischen Studie beträgt das Gesamtgewicht aller Nutztiere weltweit 94 %,

das aller freilebenden Tiere 6%.

Wälder werden gerodet um Platz für die Nutztiere und den Futteranbau zu schaffen.

Nutztiere verdrängen Wildtiere.

 

 Der Flächenbedarf für das Futter

 

2019 wurden in Deutschland 174 Mio. Tiere (ohne Fische und Krebse) geschlachtet. Für so viele Tiere gibt es in Deutschland zu wenig Platz für den Futteranbau. Darum wird Futter aus anderen Ländern importiert. Soja kommt vor allem aus Argentinien und Brasilien.

Da die großen Landbesitzer mehr verdienen, wenn sie Futtermittel in die reichen Länder exportieren, kündigen sie ihren Pächtern. Diese haben nun kein Land mehr, auf dem sie ihre Nahrungsmittel anbauen können.

„Das Vieh der Reichen frisst die Nahrung der Armen“, sagte Frederic Vester.

 

 

Fleisch treibt Weltmarkpreise hoch

 

Je mehr Flächen für den Futteranbau verbraucht werden, umso weniger Flächen bleiben für den Anbau menschlicher Nahrung übrig.

Brauchen Länder mehr Nahrung als sie ernten, dann müssen sie die Lebensmittel auf dem Weltmarkt zukaufen.  

Sind Ernten knapp, steigt der Weltmarktpreis für die Produkte.

Arme Menschen können weniger Nahrung kaufen und hungern.

 

 

Fleisch essen ist Verschwendung von Nahrungsmitteln

 

Nutztiere fressen Soja, Mais und Getreide. Nahrung, mit der sich Menschen gesund ernähren können.

Wird das Getreide erst den Tieren verfüttert, bevor die Menschen ihr Fleisch essen, wird 3- bis 7-mal mehr Getreide benötigt. Das hängt von dem Tier und seiner Haltung ab.

 

Schweine, die wenig Bewegung haben, brauchen 300 kg Futter um 80 kg zuzunehmen.

Grund:

Tiere verbrauchen rund 9 Zehntel ihrer Nahrungskalorien für ihren Stoffwechsel und den Aufbau nicht essbarer Körperteile, wie Knochen.

Nur etwa 10 % fließen in den Aufbau ihrer Muskelmasse. Und nur die essen wir.

 

 

Oxfam Studie:

 

Würde sich die gesamte Menschheit vegan ernähren, bräuchte sie nur ein Viertel der aktuell genutzten Fläche, um satt zu werden.

„Mehr als 75 % des jetzigen Agrarlands würde frei – dies entspräche der Fläche von USA, EU, China und Australien zusammen.“

Es gäbe auch mehr Flächen, die von armen Menschen bewirtschaftet werden könnten.

 

 

 Kampf dem Hunger

 

Rückkehr zur Subsistenzwirtschaft

 

Diese ursprüngliche Form der selbstversorgenden Landwirtschaft hat keinen guten Ruf, denn ihre Einnahmen tauchen in keinem Bruttosozialprodukt auf.

Trotzdem leben 40% der Menschen von ihr.

Sie bauen auf ihren Feldern ihre Nahrungsmittel an und verkaufen Überschüsse auf lokalen Märkten.

 

Fairer Handel

 

Bauerkooperativen werden mit fairen Preisen verlässlich unterstützt.

 

Menschen brauchen Land, auf dem sie ihre Lebensmittel anbauen können.

 

Wir müssen unseren Fleischkonsum senken.

Massentierhaltung muss beendet werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

Agrarindustrielle, global agierende Konzerne zerstören die Lebensgrundlagen der Menschen in Mittelamerika

Freihandelsabkommen mit den USA, der EU und China ermuntern Regierungen mittelamerikanischer Staaten Agrokonzernen noch günstigere Konditionen anzubieten, damit sie noch mehr Plantagen für Exportprodukte anlegen.

Durch die Abkommen wurden in der EU die Zölle für Einfuhren von Agrarprodukten stark erniedrigt oder abgeschafft.  Darum reißen Agrokonzerne immer mehr Ackerland an sich.

Eine Studie zeigt die Folgen für die Menschen und die Umwelt

 

Die Folgen für die mittelamerikanische Bevölkerung

 

Die Menschen verlieren ihre Ernährungssicherheit. Pächter werden vom Land vertrieben, Kleinbauern enteignet.

Gleichzeitig nimmt durch die Klimaerwärmung die Trockenheit und Heftigkeit von Starkregen zu. Dadurch werden Ernten vernichtet.                                      

Die Lebensmittelpreise im Land steigen. Hunger droht.

Hinzu kommt der verstärkte Einsatz von Agrochemikalien in den Plantagen, die die Gewässer verschmutzen. Dadurch fehlt den Bauern sauberes Wasser zum Trinken und für die Bewässerung.

So können sie keine unvergifteten Lebensmittel erzeugen.

Menschen, die sich wehren, werden vom Staat kriminalisiert und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Agrokonzerne werben Mitglieder krimineller Banden als Mörder an.

Dadurch werden Menschen, die Widerstand leisten, eingeschüchtert.

 

Die Zuckerindustrie in El Salvador

 

Für den Zuckerrohranbau wurden Mangrovenwälder vernichtet und Gewässer mit Chemikalien belastet. 

Konzerne haben von Großgrundbesitzern Land aufgekauft und die Pächter vertrieben.    

Kleinbauern, die nicht verkaufen wollten, wurden von Zuckerrohrpflanzen eingezingelt, so dass sie verkaufen mussten, für fast kein Geld.

Menschen werden krank, weil Pestizide mit dem Flugzeug versprüht und vom Wind verweht werden. Kinder werden schon mit Niereninsuffizienz geboren.

Die Gewinne der Konzerne steigen, weil sie auf die Einhaltung von Hygienemaßnahmen, faire Löhne und soziale Standards verzichten.

 

Alternativen

Der faire Handel unterstützt Kleinbauern, indem er ihnen Handelswege nach Europa ermöglicht, über die sie ihre Produkte für faire Preise verkaufen können. Damit können sie ihre Lebensgrundlagen verbessern. Da sie in Kooperativen leben und arbeiten, können sie gegen die Konzernen Widerstand leisten.

Achten Sie beim Zuckerkauf auf das Logo

des fairen Handels.